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Die historisch sehr wertvolle und denkmalgeschützte Orgel in der Kirche St. Leonhard in Au wird wieder fit gemacht! Fitness für die Queen

Eine Geschichte von

An unserer Orgel in den Pfarrkirche St. Leonhard in Au wurden in den Monaten Mai und Juni 2017 umfangreiche Arbeiten vorgenommen. Es ging dabei um den Erhalt eines sehr wertvollen Kulturgutes, das unter strengem Denkmalschutz steht und in Kennerkreisen sehr geschätzt wird.

Viele unserer Gäste kennen sie von zahlreichen kleinen Konzertveranstaltungen oder der musikalischen Umrahmung der wöchentlichen Kirchenführung.

 

Vielleicht ein paar Informationen und Daten zu unserer Orgel:
1798 baute der bekannte Orgelbauer Josef Bergöntzle aus Ammerschwihr im Elsass eine spätbarocke Orgel für die Pfarrkirche Au. In Vorarlberg gibt es von ihm noch weitere Instrumente, beispielsweise in Bludesch oder Tschagguns.

 

Im Jahre 1893 wurde die bestehende Orgel vom Schwarzacher Orgelbauer Anton Behmann in romantischem Stil erweitert und erhielt auch das heutige Erscheinungsbild. Bei diesen Arbeiten ging Behmann sehr respektvoll mit dem barocken Bestand Bergöntzles um. Heute haben wir also eine historisch sehr interessante Orgel mit Elementen aus dem Barock und der Romantik.

Im Jahr 1985 wurde die Orgel einer großen Renovierung unterzogen.

Dreißig Jahre sind zwischenzeitlich vergangen und wieder wurden Arbeiten an der Orgel nötig. Einerseits musste eine sog. „Ausreinigung“ durchgeführt werden. Dabei wurde die Orgel komplett zerlegt, gereinigt, Pfeifen ausgerichtet, die Mechanik überprüft und ggf. korrigiert, die Holzteile wurden mit Borwasser gereinigt, um Schimmelbefall vorzubeugen bzw. zu entfernen.

 

Ein zweiter Schwerpunkt bei den Arbeiten war die Erstellung eines neuen Balges. Der vorherige Balg stammte von Anton Behmann (1893), wurde schon mehrfach repariert und muss nun erneuert werden.

Der Balg einer Orgel dient dazu, die Orgel mit dem nötigen „Wind“ (Luftdurchströmung) zu versorgen. Der aus Leder gefertigte Balg produziert durch Pumpbewegungen einen Luftstrom, der dann zu den einzelnen Pfeifenregistern der Orgel geführt wird. Früher wurde der „Wind“ für die Orgel noch händisch erzeugt, heute gibt es dafür natürlich einen Elektromotor. Der Balg, bei unserer Orgel ein sog. „Keilbalg“, ist im Laufe der ca. 125 Jahre brüchig geworden und droht seinen Geist ganz aufzugeben. Eine Erneuerung ist deshalb unumgänglich.

 

Ein interessantes Detail am Rande: wir haben im Dachboden unserer Kirche, direkt über der Orgel, ein sog. „Balghaus“. Etwas sehr seltenes, gibt es in Vorarlberg kaum ein zweites Mal. Hierbei handelt es sich um einen „Holzverschlag“, der begehbar ist, und zum Schutz des Balges vor Staub und Verschmutzung durch Vögel oder Fledermäuse dient. Die Innenseite der Wände des Balghauses ist mit den Platten des allerersten Balges von Joseph Bergöntzle ausgeschlagen und mit beschriebenen Papierseiten beklebt. Diese zeigen handgeschriebene lateinische Texte!

 

Für die Arbeiten an der Orgel waren ca. EUR  30.000,-- nötig.
Wir sind sehr froh, dass uns das Bundesdenkmalamt, die Diözese Feldkirch, das Land Vorarlberg, die Gemeinde Au, ja selbst die „Friedenslichtaktion“ unserer Jungfeuerwehr Au Unterstützung zugesagt haben. Dennoch waren wir auf weitere Hilfe angewiesen und durch die vielen Spenden unserer Gäste, war eine hochwertige Restaurierung möglich. Jeder Euro ist sehr willkommen und trägt zum Erhalt dieses außergewöhnlichen Kulturgutes bei.

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